Reflexion der Workshops über Flucht und Heimat
by Zoe Kucknat (2002) Gisela-Gymnasium, München/Germany on 2018-11-28



Reflexion der drei Projekttage

Im Zeitraum von drei Tagen wurden mit dem Oberstufenensemble des k25 Theaters und der Redaktion von trait d’union mehrere Workshops zum Thema Flucht und Heimat durchgeführt.

Im Folgenden werde ich diese reflektieren und meine Erlebnisse schildern.

 

Tag eins (22. Oktober)

An Tag eins haben wir uns zu Beginn des Tages in unserer großen Gruppe zusammengefunden; Herr Withut und Herr Thiel haben nach unserem Eintreffen einige Sachen zum Projekt und zum Erstellen journalistischer Arbeiten gesagt.

Anschließend sollten wir unsere Erwartungen an das Projekt und unsere Definitionen von Heimat und Flucht an verschiedene Tafeln pinnen; diese hingen die ganzen drei Tage dort.

Danach hatten wir drei Journalistinnen zu Besuch, welche zwei verschiedene Workshops angeboten haben; einen zu Interviews und einen zu Video und Reportage.

Ich habe mich für den Workshop Video und Reportage entschieden, da ich mich insbesondere für die Arbeit beim Fernsehen interessiere und weil Ulrike Ziegler, die Leiterin des Workshops, als Fernsehjournalistin beim BR gearbeitet hat.

Frau Ziegler hat damit angefangen, uns zu erklären, was eine Reportage überhaupt ist und wie man die erforderten Kriterien schriftlich und filmisch umsetzen kann.

Darauffolgend hat sie uns verschiedene Projekte, an denen sie gearbeitet hat, vorgestellt und beim Reden über diese Projekte sind verschiedene Diskussionen aufgekommen, was ich persönlich als positiv aufgegriffen habe, denn beim Diskutieren über diverse Themen beschäftigt man sich automatisch tiefgreifender mit diesen.

Zum Schluss hat sie uns noch die Rechte erläutert, die man beim Filmen von Interviews und Reportagen hat, wie zum Beispiel, dass man die Erlaubnis des im Film gezeigten Menschen braucht, um diesen veröffentlichen zu können.

Nach diesen unglaublich aufschlussreichen und interessanten Workshops haben wir uns in kleineren Gruppen zusammengefunden und haben Fragen und Themen für unsere journalistischen Arbeiten ausgewählt, wobei ich mit meiner Gruppe auf das Thema ‚Integration in Deutschland‘ gekommen bin.

Als die Themen und Fragen festgelegt waren, haben wir uns auf den Elisabethmarkt begeben und dort verschiedene Leute befragt, deren Antworten in der journalistischen Arbeit genauer aufgeführt sind.

Tag eins war für mich sehr interessant, da ich einen Einblick in das Leben einer Fernsehjournalistin bekommen habe und weil ich die Meinung fremder Leute zu mir sehr wichtigen Themen erfahren habe.

 

Tag zwei (23. Oktober)

Zu Beginn des zweiten Tages haben wir uns wieder in unseren Gruppen zusammengefunden und uns Interviewpartner für das Weiterführen unserer journalistischen Arbeiten ausgesucht.

Meine Gruppe hat sich für die Psychotherapeutin Frau Framhein und den Schauspieler Viktor Schenkel zusammen mit einem Flüchtling entschieden.

Nach dem Formulieren der Fragen haben wir uns zuerst mit Frau Framhein zusammengesetzt und mit ihr ein ca. 20-minütiges Interview geführt, bei dem sehr viele interessante Themen zur Sprache gekommen sind.

Mir hat besonders gefallen, dass sie auch auf uns eingegangen ist, Rückfragen gestellt hat und lange, ausführliche Antworten gegeben hat, aus denen wir unglaublich viel Material schöpfen konnten.

Die Konversation mit unserem zweiten Interviewpartner verlief ähnlich, doch als wir dann mit Abdul aus Afghanistan, dem Flüchtling, den Herr Schenkel mitgebracht hat, geredet haben, wurde ich fast etwas traurig.

Abdul hat auf unsere Frage, was für ihn Heimat sei, geantwortet, dass das für ihn da sei, wo man ohne Krieg leben könne.

Das hat mich besonders berührt, denn nirgendwo bei unseren Definitionen stand so etwas in der Art, da wir uns nie Gedanken darüber machen müssen.

Ich wurde auch etwas wütend, als er uns erzählt hat, dass er gar nicht weiß, ob er hier in Deutschland bleiben darf, weil er bis jetzt nur eine Aufenthaltsgenehmigung hat und trotzdem zur Schule geht und sich um seinen Abschluss bemüht.

Meiner Meinung nach ist das ziemlich unfair, da man gemerkt hat, wie viel Mühe er sich gibt und wie viele Sorgen er sich macht, dass er wieder nach Afghanistan zurückmuss.

Trotz dieser verschiedenen Emotionen fand ich den zweiten Tag den interessantesten des Workshops, da man wirklich viel erfahren hat und da wir auch noch weiter an unseren journalistischen Arbeiten schreiben konnten, wofür wir dann nach diesen Interviews sehr viel Material hatten.

 

Tag drei (24. Oktober)

Am letzten Tag haben wir uns zu Beginn gegenseitig unsere journalistischen Arbeiten vorgestellt, was sehr bereichernd war, da wir dabei einen Einblick in die Themen und Arbeitsweisen der Anderen bekommen haben.

Anschließend haben wir weiter an unseren Projekten gearbeitet, wobei unsere Gruppe auch zu einem Ende gekommen ist.

Zum Schluss hatten wir noch einen Theaterworkshop mit Viktor Schenkel, der mir von all diesen Workshops am meisten gebracht hat, da es mir zu Beginn des Schuljahres etwas schwerfiel, die Bühnenpräsenz eines Schauspielers rüberzubringen.

Auch wenn Herr Schenkels Übungen anfangs etwas komisch wirkten, haben sie mir am Ende doch viel gebracht und auch seine Tipps und Tricks waren sehr hilfreich.

Insgesamt fand ich die ganze Erfahrung des Projekts Flucht und Heimat unglaublich bereichernd, auch wenn ich mir zu Beginn etwas unsicher war, wie genau mir das für mein Profilfach Dramatisches Gestalten helfen soll.

Zum Schluss bin ich aber froh, dass ich mich darauf eingelassen habe, denn diese Erfahrung war wirklich etwas ganz Besonderes und ich bin der Meinung, dass ich viel von dem Gelernten auch in Zukunft beim Schreiben des Theaterstücks umsetzen kann.