Internationaler Schüleraustausch
by Isabel Deville (2000) Gisela-Gymnasium, München/Germany on 2017-03-17



The article discusses whether an international exchange is a good idea or not.
I was an exchange student myself, so I want to write a little bit about the pro and cons of a gap year. Every person is different, and so is every exchange, too. There is no way to foresee whether it will be a good year with a nice family or maybe a bad year with a lot of trouble. Most of the time the experience will be a mix of positive aspects and difficulties. Some people don’t want to take the risk and make the decision to stay at home. I really liked my year in Denmark though, and I would definitely do it again if I had the chance. You can learn a lot more in an exchange about another culture and cultural diversity, than you would otherwise in your normal environment. Personally, I would recommend going on an exchange, but in the end, everyone has to make her/his own decision and nobody should be pressured into doing something they’re not comfortable with.

Es wird immer populärer, ein Jahr im Ausland zu verbringen

Ich selbst habe das Schuljahr 2015/16 in Dänemark verbracht. Hast du auch schon mal über einen Schüleraustausch nachgedacht?

Wenn man ein Jahr im Ausland verbringen will, sollte man sich erst mal über die positiven und negativen Aspekte klar werden.  Warum will man überhaupt ins Ausland reisen? Und dann noch für so lange Zeit?

„Hast du denn gar kein Heimweh?“ wurde ich oft gefragt. Nicht alle Schüler können oder wollen ein Jahr ohne ihre Familie leben und es gibt immer wieder Beispiele von Schülern, die ihren Auslandsaufenthalt abbrechen. Man sollte sich also vorher fragen, ob es das Richtige für einen ist. Bei manchen liegt das Problem eher darin, lange von Freunden getrennt zu sein. Ist man danach immer noch befreundet? Auch hier ist es ziemlich individuell: Bei manchen ändert sich überhaupt nichts, während andere viele Freunde verlieren.

Persönlich hatte ich das Glück, dass sich nicht viel geändert hat. Natürlich haben manche Freunde andere Interessen, aber oft verstehen wir uns so gut wie vorher.

In meinem Auslandsjahr habe ich viel Interessantes erlebt, neue Erfahrungen gemacht und viele Menschen kennengelernt. Dadurch, dass man in einer anderen Familie in einem anderen Land wie Dänemark lebt und eine andere Sprache gesprochen wird, bekommt man einen ganz neuen Einblick in die Kultur und die Traditionen. Man lernt Dinge, die man als einfacher Tourist nie mitbekommen würde: In den Schulen beispielsweise haben die Schüler eigene Computer, lesen häufig ihre Bücher digital und lernen den Gebrauch mathematischer Programme.

Wenn ich Menschen frage, was sie über Dänemark wissen, dann höre ich oft, dass dort Lego erfunden wurde und es das glücklichste Land der Welt sei.  Aber natürlich ist die kulturelle Vielfalt weitaus größer: Kaum einer weiß beispielsweise, dass die Dänen am Heiligabend singend um den Weihnachtsbaum tanzen, dass viele von ihnen karamellisierte Kartoffeln lieben, und dass sie nach wie vor ihre Währung, die Dänische Krone, behalten wollen. Ich habe sehr viele Dänen kennengelernt, aber auch viele Austauschschüler aus der ganzen Welt, wie zum Beispiel aus Chile, China, USA und Frankreich.  

Dänisch ist zwar wie Deutsch auch eine germanische Sprache, aber es gibt dennoch Unterschiede: Anders als im Deutschen, duzen sich im Dänischen alle, die Aussprache unterscheidet sich stark von der Schrift, und ein Verständnis des Dänischen ermöglicht ein relativ leichtes Verständnis norwegischer und schwedischer Texte. Schon allein die Sprache, die man lernt, ist eine große Bereicherung. Viele Schüler reisen zwar nach Großbritannien oder in die USA, lernen dort zwar keine neue Sprache, aber verbessern ihr Englisch. So steigen  durch einen internationalen Schüleraustausch auch die beruflichen Chancen.   

Doch trotz all dieser Vorteile eines Schüleraustausches schreckt es viele ab, dass man eventuell die Klasse wiederholen muss. Natürlich ist es nicht schön, ein Jahr nochmal zu machen, während alle anderen eine höhere Klassenstufe besuchen.

Einen weiteren Punkt sollte man außerdem beachten. Im Gastland hängt viel von der Gastfamilie ab: Ob man in eine Familie mit Mutter, Vater und einem Kind oder in einen großen Familienhaushalt auf einem Bauernhof kommt, lässt sich vorher nicht sagen. Man sollte offen für alles sein; wenn man mit seiner Familie wirklich nicht klar kommt, dann kann man auch zu einer anderen wechseln.

Alles in allem kann man sagen, dass ein Schüleraustausch ein Erlebnis für das Leben ist. Man lernt so viel und man erlebt so viel, dass man sich den Rest seines Lebens daran erinnern wird. Aber es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob ein internationaler Schüleraustausch das Richtige für ihn ist.