Mobbing in den sozialen Medien – Was tun
by Verena Heß (2001) Bildungszentrum für Augenoptik und Optometrie, München/Germany on 2024-07-07



An English version is provided beneath the German one. Graphic by the author.


 

Mobbing in den sozialen Medien – Was tun?

 

Was man alles braucht, um einen Account in den sozialen Medien zu erstellen: E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Benutzername und ein Passwort.

Sam fragt sich, ob sie ihren echten Namen verwenden soll. Warum auch nicht? Schließlich will sie sich ja auch auf Instagram zeigen und nur so haben die Menschen einen Bezug zu ihr und können eine bessere Bindung aufbauen.

Sam möchte eine große Community, um den Followern zu zeigen, wie sie es geschafft hat, nicht aufzugeben, als sie ihren Krebs besiegen musste. Als sie zehn Jahre alt war, bekam sie die Diagnose Leukämie. In diesem Moment brach für ihre Eltern und sie die Welt zusammen. Sie war sich sicher, dass sie das nicht überleben wird, aber ihre Eltern haben ihr sehr viel Kraft gegeben und genau darüber möchte sie in ihrem neu erstellten Account sprechen.

Sie findet es wichtig, anderen Menschen Mut zu machen, da ihr das auch in ihrer schwersten Zeit geholfen hat.

 

Sam sitzt in ihrem Zimmer und schmiedet einen Plan. Wie schafft sie es am besten, viele Menschen auf Instagram auf sie aufmerksam zu machen? Soll sie ein Foto posten und darunter über sich schreiben? Oder soll sie ein Video aufnehmen und sich darin vorstellen?

Sam zieht ihre beste Freundin Anna hinzu. Diese rät ihr beim ersten Beitrag anonym zu bleiben, um die Reaktionen abzuwarten. Für Sam klingt dieser Plan gut und sie hat beschlossen, sich ein schönes Bild herauszusuchen, welches die Follower ansprechen könnte. Angesichts der Wetter-Situation in den letzten Wochen in Deutschland, bei welcher man Polarlichter entdecken konnte, wählt sie ein selbst aufgenommenes Bild eines strahlend pink leuchtenden Himmels.

Darunter erzählt sie von sich:

 

„Hallo meine Lieben,

ich hoffe, ich erreiche mit diesem Post viele Menschen. Ich möchte euch von einem wichtigen Thema berichten, welches mich seit bereits 5 Jahren begleitet. Mein Name ist Sam und ich bin 15 Jahre alt. Heute ist es fünf Jahre her, dass ich geheilt bin, was bedeutet, dass ich nun offiziell krebsfrei bin.

Tschüss Leukämie, hallo neues Leben!

Ich möchte euch einen Rückblick der Reise durch meine Krankheit geben und euch dabei mitnehmen, welche Dinge mich während meiner Chemo gestärkt und unterstützt haben.

Ich hoffe, ihr bleibt alle gesund. Falls jedoch jemand Unterstützung braucht, seid ihr hier genau richtig.

Eure Sam“

 

Sam hat Angst, nachdem sie das Bild mit diesem Text gepostet hat, da ihr bereits klar ist, dass es in den sozialen Medien viel Hass gibt. Als sie jedoch am nächsten Tag in ihren Account schaut, traute sie ihren Augen kaum. Knapp 500 Follower und circa 650 Likes auf ihren Post.

 

Darunter liest sie Kommentare wie:

„Richtig mutig!“

„Starkes Mädchen!“

„Freue mich auf weitere Beiträge.“

 

Sam ist aufgrund dieser Kommentare sehr motiviert.

Als sie auf ihrem Bett sitzt und sich überlegt, was sie als nächstes posten könnte, klingelt das Telefon. „Optik Hagebauer“ steht auf dem Display.

Neben ihrem großen Social Media-Erfolg würde Sam gerne ihre Ausbildung zur Augenoptikerin antreten. All ihre Freunde haben bereits eine Ausbildungsstelle, bloß sie nicht. Die Abschlussprüfungen sind bereits geschrieben, aber aufgrund ihrer Abschlussuntersuchungen hat sie alles aus den Augen verloren. Bei jedem Arztbesuch hatte sie Angst, der Krebs könnte zurück sein.

Ihren Traumberuf möchte sie jedoch nicht aufgeben, da sie bereits an einem Schnuppertag in die Welt der Brillen eintauchen durfte und sich in diesen Beruf schockverliebt hat. Brillen anpassen, Gläser schleifen, Kunden betreuen und Glasberatungen… genau das macht ihr Spaß.

„Wir würden Sie gerne bei uns im Geschäft ausbilden“, sagt ein netter Mann am anderen Ende der Leitung, nachdem Sam aufgeregt und zitternd an das Telefon ging. Sie freut sich sehr darüber und in einem Monat geht es schon los. Für sie ist die Welt gerade in Ordnung. Genau für solche Momente hat Sam immer gekämpft.

Als sie die tolle Nachricht ihren Eltern überbringt, fällt ihr wieder ihr Instagram-Account ein… Soll sie ihren Eltern davon erzählen oder lieber nicht? Sie weiß, dass ihre Eltern ihr raten würden, nichts mehr zu posten, also entschließt sie sich dazu, nichts zu erzählen. Ihre Eltern müssen ja nicht alles wissen…

Sam spaziert glücklich in ihr Zimmer und legt sich aufs Bett. Sie würde gerne etwas Neues posten. Wie wäre es angesichts der neuen Ausbildungsstelle mit einem Bild und einer außergewöhnlichen Brille? Anna will sie erstmal nichts davon erzählen, sie hat nämlich heute sehr viel zu tun.

Sam sucht sich eine orangene große Kunststoffbrille heraus, welche sie vor langem für den Fasching gekauft hat. Sie ging damals als verrückte Katze. Gott sei Dank hat sie das Kostüm aufgehoben. Schnell knipst sie ein Bild von sich, vor dem Spiegel, mit einem eleganten schwarzen Outfit. Sam ist sich sicher, dass an diesem Bild nichts schlimm ist und ihre Follower das bestimmt gut aufnehmen. Unter den Post schreibt sie:

 

„Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die lieben Kommentare unter meinem ersten Post. Heute ist ein sehr besonderer Tag. Ich habe meine Traumausbildungsstelle zur Augenoptikerin bekommen. Bald geht’s los…

Aber nun erstmal zu mir und meiner Geschichte. Genau deswegen habe ich diesen Account erstellt:

Als ich mit 10 Jahren von meiner Leukämie erfahren haben, wusste ich, dass ich bald mit der Chemo beginnen werde. Schnell wurde mir auch klar, dass ich dadurch all meine Haare verlieren werde. Auf dem Bild seht ihr, dass meine Haare wachsen, jedoch sehr dünn sind und nicht besonders lang.

Wisst ihr, was mir immer Mut gemacht hat? Die Ziele in meinem Leben:

-       Meine Traumausbildung zur Augenoptikerin

-       Ein Strandurlaub mit meinen Eltern in Spanien in der Nähe der Stadt Málaga

-       Meine Familie und all meine Geschwister

All die Schmerzen während der Chemo habe ich mit Hilfe meiner Eltern durchgestanden.

Habt ihr eventuell Fragen zu diesem Thema?

Schreibt mir gerne einen Kommentar.

Eure Sam“

 

Mit Bauchschmerzen lädt sie den Post hoch. Sie hat Angst vor den Reaktionen. Was soll schon schief gehen, denkt sie sich.

Es ist schon spät und Sam geht ins Bett, social media legt sie für diesen Abend erstmal zur Seite. Sie ist müde vom Tag und schläft sehr schnell ein. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, schaut sie als erstes auf ihr Handy.

Wie sind wohl die Reaktionen auf ihren Post?

 

Sam überfällt Angst, während sie folgende Kommentare liest:

„Da rennen die Kunden ja davon.“

„Hässlich.“

„Manche sollten sich einen anderen Beruf suchen.“

 

Wie konnte sich das Blatt so schnell wenden? Warum ich? Sam ruft verzweifelt Anna an.

Sie weint und ist am Boden zerstört. Sie erklärt ihrer besten Freundin, dass sie bereits 1500 Follower hat, aber unter ihrem Beitrag circa 120 hasserfüllte Kommentare zu lesen bekommt. Unter anderem Drohungen, dass sie Sam in der Arbeit aufsuchen und auslachen werden.

Anna rät ihr, den post zu löschen und ihren Eltern davon zu erzählen, auch wenn diese es nicht gut finden, dass sie sich einen Social Media Account erstellt hat.

Sam ist hin und her gerissen und fängt an, sogar an der Ausbildung zu zweifeln. Werden die Kunden sie akzeptieren? Sollte sie lieber eine Ausbildung im Büro machen, wo sie keiner sieht?

 

Sie will keine Menschen mehr sehen. Sie hat ja nicht mal richtige Haare… Sam geht mit eingezogenem Kopf zu ihren Eltern und beginnt, von Anfang an zu erzählen.

Ihre Eltern sind jahrelang erfahrene Psychologen, sie hören Sam zu und nehmen sie einfach in den Arm. Dann beschließen sie, sich an den Tisch zu setzen und ausgiebig über die Prävention von Hass im Internet zu sprechen. Man kann zudem auch einiges unternehmen, wenn man betroffen ist, bzw. vorbeugen, solche Kommentare zu erhalten.

 

1. Sofortmaßnahmen für Betroffene:

 

Beweise sammeln:

Screenshots machen: Nachrichten und andere Beweise für das Cybermobbing sammeln und sicher speichern. Diese Beweismaterialien können zum späteren Zeitpunkt relevant werden.

 

Nicht antworten:

Auf keine Provokationen oder Angriffe reagieren, lieber ignorieren. Antworten können Mobber*innen zu weiteren Nachrichten verleiten und die Situation verschlimmern.

 

Blockieren und melden:

Die betroffenen Personen oder Inhalte auf der jeweiligen Plattform blockieren oder melden.

Ein Automatismus der App prüft anschließend den Kommentar und entfernt ihn bei

verbotenen Inhalten.

 

2. Vertrauenspersonen miteinbeziehen:

 

Vertrauenspersonen ansprechen:

Freunde, Familie oder andere Vertrauenspersonen miteinbeziehen und vom Mobbing erzählen.

Im Notfall sollten Angehörige informiert sein, um rechtzeitig und richtig handeln zu können.

 

Professionelle Hilfe:

Kontakt zu Schulpsychologen, spezielle Hotlines oder Psychologen aufsuchen.

Professionelle Hilfe kann gut sein, um mit der Situation richtig umzugehen bzw. mit seinen Gefühlen klar zu kommen, um das Problem nicht bei sich zu suchen.

 

Anwalt oder Rechtsberatung:

In schweren Fällen kann es sinnvoll sein, rechtlichen Rat einzuholen und sich über mögliche rechtliche Schritte informiert zu werden. Dies kann relevant werden, wenn man bereits Drohungen oder schwerwiegende Beleidigungen erhält.

 

Strafanzeige:

In extremen Fällen kann Strafanzeige bei der Polizei erstattet werden. Nur so hat man die Chance, Mobber*innen auf Dauer zu stoppen, wenn Sofortmaßnahmen nichts bewirkt haben.

 

3. Präventive Maßnahmen:

 

Privatsphäre-Einstellungen nutzen:

Sicherstellen, dass die Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken eingestellt sind, zum Beispiel das Konto auf privat stellen und Follower filtern. Bei einem privaten Konto können nur Follower den Inhalt einsehen, wenn der Nutzer eine Anfrage geschickt hat und man diese genehmigt hat. Somit hat man die Möglichkeit, suspekte Follower abzulehnen und zu blockieren.

 

Vorsicht bei der Informationsfreigabe:

Persönliche Informationen (Name, Alter, Wohnort) und Fotos sollten nur mit Bedacht geteilt werden. Man sollte darauf achten, wer Zugang zu diesen Details hat. (Privates Konto)

 

Nachdem Sam all diese Informationen erhalten hat, schaltet sie ihr Konto auf privat und entfernt alle Follower, welche einen Hass-Kommentar unter ihrem Beitrag veröffentlicht haben. Auch ihren letzten Post löscht sie von ihrem Account.

Sam ist nun klar, dass sie ihre Lebensgeschichte teilen kann, jedoch ohne Informationen über ihr Aussehen, ihren Beruf oder Ähnliches preiszugeben. Sam ist sich nun bewusst, dass man effektiv gegen Mobbing vorgehen muss!

Sie ist ab jetzt vorsichtig und kann sich deshalb gefahrlos im Internet bewegen.

 

Drei Jahre später:

Sam hat gestern ihre Prüfung bestanden und ist nun Augenoptikergesellin bei Optik Hagebauer. Auch ihr Instagram Account geht durch die Decke. Nachdem Sam alle Follower aufmerksam gefiltert und ihre Lebensgeschichte ohne persönliche Informationen zum Aussehen, Wohnort und Beruf gepostet hat, bekommt sie kaum böse Nachrichten. Sie hat bereits 150.000 Follower und unterstützt ehrenamtlich krebskranke Kinder im Krankenhaus.

Viele Eltern sind auf sie aufmerksam geworden und haben ihr liebe Nachrichten hinterlassen.

Auch die Krankenhäuser haben sie regelmäßig kontaktiert und gefragt, ob sie Kindern auf den Stationen besuchen und Mut machen will.

Sam ist stolz auf sich und glücklich, dass sie in jeder Lebenssituation so stark war und nie aufgegeben hat.

Ihr Plan ist, die Meisterschule zu besuchen, um den Optometristen-Titel zu erhalten. Sie möchte zudem weiterhin ehrenamtlich Kinder im Krankenhaus besuchen.

Sie hat es geschafft und kann sich die Frage „Warum ich?“ nun beantworten:

Mobbing hat nichts mit der Person zu tun, welche gemobbt wird, sondern mit dem Mobber bzw. der Mobberin. Diese Menschen lassen oft die Wut an anderen aus.

Nutzer auf Social Media tragen eine Maske, hinter welcher sie sich verstecken können.

Mobbing kann jeden treffen!

 

 

Bullying on social media - what to do?

 

What you need to create a social media account: Email address, phone number, username and a password.

Sam wonders whether she should use her real name. Why wouldn`t she? After all, she wants to show herself on Instagram and that`s the only way people can relate to her and build a better bond.

Sam wants a large community to show followers how she managed not to give up when she had to beat her cancer. When she was ten years old, she was diagnosed with leukemia. At that moment, the world fell apart for her parents and her. She was sure that she would not survive, but her parents gave her a lot of strength and that is exactly what she wants to talk about in her newly created account.

She thinks it`s important to encourage other people, as this also helped her during her most difficult time.

 

Sam sits in her room and makes a plan. What is the best way to get lots of people to notice her on Instagram? Should she post a photo and write about herself underneath? Or should she record a video and introduce herself in it?

Sam consults her best friend Anna. She advises her to remain anonymous for the first post to wait for the reactions. This plan sounds good to Sam and she decides to pick a nice picture that might appeal to her followers.

In view of the weather situation in Germany in recent weeks, when auroras could be spotted, she chooses a picture she took herself of a bright pink glowing sky.

Underneath, she talks about herself:

 

"Hello my dears,

I hope I reach a lot of people with this post. I would like to tell you about an important topic that has been with me for 5 years now. My name is Sam and I am 15 years old. Today marks five years since I was cured, which means that I am now officially cancer-free.

Goodbye leukemia, hello new life!

I want to give you a review of my journey through my illness and share with you the things that strengthened and supported me during my chemo.

I hope you all stay healthy. However, if anyone needs support, you`ve come to the right place.

Your Sam"

 

Sam is scared after posting the picture with this text, as she already realizes that there is a lot of hate on social media. However, when she looked at her account the next day, she could hardly believe her eyes. Almost 500 followers and around 650 likes on her post.

 

She reads comments like:

"Really brave!"

"Strong girl!"

"Looking forward to more posts."

 

Sam is very motivated by these comments.

As she sits on her bed and thinks about what she could post next, the phone rings. "Optik Hagebauer" is on the display.

In addition to her great social media success, Sam would like to start her training as an optician. All her friends already have an apprenticeship, but not her. Her final exams are already written, but she has lost sight of everything because of her final examinations. Every time she went to the doctor, she was afraid that the cancer might be back.

However, she doesn`t want to give up her dream job, as she was allowed to immerse herself in the world of spectacles on a taster day and fell in love with the profession. Fitting glasses, grinding lenses, looking after customers and advising on lenses... that`s exactly what she enjoys.

"We`d love to train you in our store," says a nice man on the other end of the line after Sam answers the phone, excited and trembling. She is very happy about it and will be starting in a month`s time. All is right with the world for her right now. Sam has always fought for moments like this.

When she gives her parents the great news, she remembers her Instagram account... Should she tell her parents or not? She knows that her parents would advise her not to post anything more, so she decides not to say anything. After all, her parents don`t need to know everything...

Sam strolls happily into her room and lies down on her bed. She would like to post something new. How about a picture and a pair of unusual glasses in view of her new apprenticeship? She doesn`t want to tell Anna about it for now, because she has a lot to do today.

Sam picks out a pair of large orange plastic glasses that she bought a long time ago for the carnival. She went as a crazy cat back then. Thank goodness she saved the costume. She quickly snaps a picture of herself in front of the mirror, wearing an elegant black outfit. Sam is sure that there`s nothing wrong with this picture and that her followers will take it well.

 

Under the post, she writes:

 

"Hello dears,

Thank you so much for the lovely comments under my first post. Today is a very special day. I got my dream training position as an optician. I`ll be starting soon...

But first, let`s talk about me and my story. That`s exactly why I created this account:

When I found out about my leukemia at the age of 10, I knew that I would soon be starting chemo. I also quickly realized that I would lose all my hair as a result. In the picture you can see that my hair is growing, but it is very thin and not very long.

Do you know what always gave me courage? The goals in my life:

- My dream training as an optician

- A beach vacation with my parents in Spain near the city of Málaga

- My family and all my siblings

I got through all the pain during chemo with the help of my parents.

Do you have any questions on this topic?

Feel free to write me a comment.

Yours, Sam"

 

She uploads the post with stomach pains. She is afraid of the reactions. What could possibly go wrong, she thinks to herself.

It`s late and Sam goes to bed, putting social media to one side for the evening. She is tired from the day and falls asleep very quickly. When she wakes up the next morning, the first thing she does is check her cell phone.

What are the reactions to her post?

 

Sam is overcome with fear when she reads the following comments:

"The customers are running away."

"Ugly."

"Some people should look for another job."

 

How could the tide turn so quickly? Why me? Sam calls Anna in despair.

She cries and is devastated. She explains to her best friend that she already has 1,500 followers but is receiving around 120 hateful comments under her post. These include threats that they will come to Sam at work and laugh at her.

Anna advises her to delete the post and tell her parents about it, even though they don`t like the fact that she has created a social media account.

Sam is torn and starts to doubt even the training. Will the customers accept her? Should she rather do an apprenticeship in an office where no one will see her?

 

She doesn`t want to see people anymore. She doesn`t even have real hair... Sam goes to her parents with her head down and starts to tell the story from the beginning.

Her parents have years of experience as psychologists, they listen to Sam and simply give her a hug. Then they decide to sit down at the table and talk at length about preventing hate on the internet. There are also several things you can do if you are affected or to prevent receiving such comments.

 

1. immediate measures for those affected:

 

Collect evidence:

Take screenshots: Collect messages and other evidence of cyberbullying and store them securely. This evidence may become relevant at a later date.

 

Do not respond:

Do not respond to provocations or attacks, rather ignore them. Responding can encourage bullies to send more messages and make the situation worse.

 

Block and report:

Block or report the person or content in question on the respective platform.

The app then automatically checks the comment and removes it if it contains

prohibited content.

 

2. involve trusted persons:

 

Approach people you trust:

Involve friends, family or other trusted persons and tell them about the bullying.

In an emergency, family members should be informed so that they can act promptly and correctly.

 

Professional help:

Contact school psychologists, special hotlines or psychologists.

Professional help can be a good way of dealing with the situation properly or coming to terms with your feelings so that you don`t blame yourself for the problem.

 

Lawyer or legal advice:

In serious cases, it can be useful to seek legal advice and be informed about possible legal action. This may be relevant if you are already receiving threats or serious insults.

 

Criminal charges:

In extreme cases, criminal charges can be filed with the police. This is the only way to stop bullies in the long term if immediate measures have had no effect.

 

3. preventive measures:

 

Use privacy settings:

Ensure that the privacy settings are set in social networks, for example, set the account to private and filter followers. With a private account, only followers can view the content if the user has sent a request and you have approved it. This gives you the option of rejecting and blocking suspicious followers.

 

Be careful when sharing information:

Personal information (name, age, place of residence) and photos should only be shared with caution. You should be careful about who has access to these details. (Private account)

 

After Sam has received all this information, she switches her account to private and removes all followers who have published a hate comment under her post. She also deletes her last post from her account.

Sam now realizes that she can share her life story, but without revealing any information about her appearance, profession or anything else. Sam is now aware that you have to take effective action against bullying!

She is now cautious and can therefore navigate the internet safely.

 

Three years later:

Sam passed her exam yesterday and is now a journeyman optician at Optik Hagebauer. Her Instagram account is also going through the roof. After Sam carefully filtered all her followers and posted her life story without personal information about her appearance, place of residence and profession, she hardly gets any nasty messages. She already has 150,000 followers and supports children with cancer in hospital on a voluntary basis.

Many parents have become aware of her and have left her lovely messages.

Hospitals have also regularly contacted her and asked if she would like to visit children on the wards and encourage them.

Sam is proud of herself and happy that she has been so strong in every life situation and has never given up.

Her plan is to attend master school to obtain the title of optometrist. She would also like to continue visiting children in hospital on a voluntary basis.

She has made it and can now answer the question "Why me?":

Bullying has nothing to do with the person being bullied, but with the bully or the bullied. These people often take their anger out on others.

Users on social media wear a mask behind which they can hide.

Bullying can affect anyone!