Intercultural Integration at Universities
by Johannes Brömmel (1999) Gisela-Gymnasium, München/Germany on 2017-11-09



University Integration of Refugees and Intercultural Competence

Integration von Flüchtlingen an der Hochschule und interkulturelle Kompetenz

Ein/An Interview mit/with Sophia Beuth-Adakaner


Sophia Beuth-Adakaner M.A. (30) ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Augsburg und arbeitet dort im Ressort für Studium und Kommunikation in dem sie sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Migration und Integration beschäftigt. Zwei Projekte, in denen Migranten in den Arbeitsmarkt bzw. das Studium integriert werden sollen bilden dabei den Kern ihrer Arbeit.

Zum einen das Zertifikatsstudium Akademische Brückenqualifizierung International (ABI), indem Personen mit nicht-deutschen, akademischen Abschlüssen für den Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Und zum anderen ein Projekt, in dem Studierende mit und ohne Migrationshintergrund sowie Geflüchtete mit Studieninteresse sich miteinander austauschen (‚Buddy‘-Projekt).

Sophia Beuth-Adakaner M.A. (30) is a research assistant at the Augsburg University of Applied Sciences and she is working in the department for studies and communication, in which the topic migration and integration is of actual importance. She works in two projects, following the aim of integrating migrants in the labour-market or into a regular study. The first project is the course ’Akademische Brückenqualifizierung International (ABI)’, in which non-german people with academic degrees are prepared for the German job market. The other one is about the informal exchange of migrant and non-migrant students with refugees who want to study in the future (Buddy-Program).


trait d’union: Frau Beuth-Adakaner, wie sind Sie zu der Stelle gekommen bzw. was haben Sie studiert?

Ms Beuth-Adakaner, how did you get that job? What did you study?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: Ich habe Erziehungswissenschaft studiert, also erst Pädagogik als Bachelor und dann als Master Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Heterogenität in Erziehung und Bildung. Über meine Professorin bin ich dann ziemlich direkt an der Hochschule Augsburg gelandet. Der Schwerpunkt meines Masterstudiums ging also auch schon so in die Richtung interkulturelle Kommunikation / interkulturelle Kompetenz. Und da hat sich das dann irgendwie angeboten und meine Stelle  ist jetzt im Rahmen eines bundesweiten EU-Projekts verortet. Hier geht es eben um die Integration von Migranten und Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt.

I studied educational science, so first I got a Bachelor in pedagogics and then I did educational sciences as Master. And then, through my professor I immediately got to the University of Applied Sciences.

My Master focus was on heterogeneity in education, therefore I already concentrated on intercultural communication / intercultural competence. And then this project turned up, which is now a Germany wide EU Project, which is about the integration of migrants and refugees in the German labor market.


trait d’union: Wie alt sind die Teilnehmenden des Programms?

How old are the participants of the program?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: Die Teilnehmenden von dem Programm, in dem ich hauptsächlich tätig bin, sind durchweg Personen, die schon akademische Abschlüsse haben. Das heißt, der jüngste, den wir haben, ist, glaube ich, 25 und der älteste um die 50 Jahre alt. Die Altersspanne ist also recht breit.

Gleichzeitig bin ich dann eben durch dieses Projekt sowie die Situation angesichts der vielen Geflüchteten in 2015 auch noch dazu gekommen in dem ganzen Integrationsbereich der Hochschule Augsburg tätig zu werden.

The participants of the program in which I mainly work are all people that already have academic degrees. That means the youngest is about 25 and the oldest around 50 years old. So the age range is quite wide. Through the project and due to the refugee situation in 2015 I then also started getting into the topic of Integration in general at the University.


trait d’union: Muss der Asylantrag akzeptiert werden damit eine Person teilnehmen kann?

Do the applicants have to have an accepted application for asylum to start the program??

Frau Beuth: Nein. Grundsätzlich ist der Status für die Hochschulen egal, ob für reguläre Studiengänge oder Weiterbildungen, wir brauchen nur den Nachweis über die Legalität des Aufenthalts in Deutschland. Also, grundsätzlich kann von Seiten der Hochschule erstmal jeder studieren, auch mit einem Visum. Sobald nachgewiesen ist, dass jemand sich legal aufhält, kann dieser auch studieren und eben an dieser Brückenmaßnahme teilnehmen. Das heißt, das können auch Leute sein, die eine sogenannte BüMA haben, das erhält man, bevor das Asyl-Verfahren überhaupt aufgenommen wird oder eben mit einer Duldung oder etwas in der Art. Das ist für die Hochschule erstmal kein Problem.

No. Essentially the Universities don’t care the status, for regular courses of study or further education. We just need a proof of the legality of the person’s stay in Germany. Basically in the view of the university everyone can study, even with a visa. As soon as there is verification of a legal status the person can study and take part in this course. That also includes people who have a so called BüMA that one gets even before the asylum process has started or people that have a suspension of deportation or something of that kind. For the university this is not a problem.


trait d’union: Aber das gilt nur, wenn man studieren will?

But this applies only if you want to study, right?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner:  Genau. Und jetzt haben wir ein Projekt aufgezogen, in dem es um die Integration von Leuten mit Fluchthintergrund geht, die noch vor dem Studium stehen. Da haben wir ein ‚Tandem‘- oder ein ‚Buddy‘- Projekt, ins Leben gerufen. Darin bringen wird wir deutsche und international Studierende mit Geflüchteten, die sich für ein Studium interessieren, zusammen. Und da gibt es wirklich gar keine Zugangsvoraussetzungen, weil das eine studentische Initiative ist, da ist der Status ganz und gar egal. Das ist recht informell.

Yes. And now we raised a project to integrate the people with a refugee background who are not studying yet. In this ‘Tandem’-  or ‘Buddy’-project German and international students get together with refugees who are interested in studying. And there are no access requirements, because it’s astudents initiative, and the legal status doesn’t matter at all. It’s quite informal.


trait d’union: Also einfach, um die Geflüchteten in die Gesellschaft einzugliedern und ihnen zu ermöglichen,  zu erfahren, wie ein Studium in Deutschland so ist und ob sie das machen wollen?

So, to integrate them in the society and give them an opportunity to  see how it is to study in Germany and if they want  to do that?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner:  Ja. Damit man mal sehen kann: Was heißt das überhaupt? Was müsste ich tun um hier zu landen? Wie funktioniert das: Fakultäten und die ganze Geschichte mit Uni oder Hochschule, was ist da der Unterschied? Wie kann ich die richtigen Ansprechpartner finden? Und die Möglichkeit zu geben, das studentische Leben etwas mitzubekommen und sich darin zu integrieren.

Wir versuchen dann, die Gruppen so zu ‚matchen‘, dass es immer Leute sind, die sich für ähnliche Themenbereiche interessieren. Wenn wir beispielsweise einen Geflüchteten haben, der Maschinenbau studieren will, versuchen wir jemanden in der Kleingruppe zu haben, der schon Maschinenbau studiert.

Yes. So that one can find out: What does that mean? What would I have to do to get here? How does this all work, the faculties and the whole story with University or University of Applied Sciences? What’s the difference? How can I find appropriate contacts? And to give them the opportunity to get to know the student life in general and to integrate into it.

We try to match the groups, so that the members always have similar interests. If for example we have a refugee that is interested in mechanical engineering we try to have someone in the group that already studies mechanical engineering.


trait d’union: Wie ist in diesem Projekt die Altersstruktur?

How is the age range in this project?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner:  Bezüglich des Alters der Teilnehmenden ist dieses Projekt flexibel. Wobei die meisten tatsächlich Leute sind, die vor dem Studium stehen. Anfang 20 bis 30, würde ich sagen. Die Teilnehmenden mit Fluchthintergrund sind teilweise älter als deutsche Schulabgänger, weil sie natürlich eine Geschichte hinter sich haben, aber diejenigen, die sich für ein solches Programm interessieren sind trotzdem eher jünger. Die Leute, die schon ein bisschen älter sind, interessieren sich dann für einen Masterstudiengang oder eine Promotion oder  haben häufig eine Familie, für deren finanziellen Unterhalt sie sorgen. Viele haben dann nicht die  Möglichkeit oder das Interesse, an diesem Programm teilzunehmen.

This project is quite flexible regarding the age of the participants. Although most haven’t studied yet, so the main group is between 20 and 30. Some of the participants with a refugee background are older than German school graduates, because they obviously have had a different history. But the people who are mainly interested in the program are rather young. People that are older are interested in a graduate degree (Master)  or a doctoral program and often already have a family that needs financial support, so they don’t have that many options.


trait d’union: Wird dieses Projekt von der Hochschule organisiert?

Is this project organized by the University of Applied Sciences?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: Ja, von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Augsburg. Und es ist injiziert im Rahmen eines DAAD-Projekts (DAAD = Deutscher Akademischer Austauschdienst). Der DAAD hat Mittel für Integration von Geflüchteten an den Hochschulen freigesetzt, wodurchdas Projekt finanziert wird und wir studentische Hilfskräfte als Projektleitung einstellen können.

Yes, by the University of Applied Sciences Augsburg. And it is initiated through a DAAD Project (DAAD = German Academic Exchange Service). The DAAD is financing projects for the integration of refugees in universities. Due to that we we are able to employ students as project leaders.


trait d’union: Welche Rolle spielt in diesem Projekt das Thema Interkulturelle Kompetenz?

Which role does intercultural competence play in this project?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: Natürlich ist das ganze Programm eingebettet in die Rahmenüberlegung durch Austausch Interkulturelle Kompetenzen bei den Teilnehmenden auszubauen. Als wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Zusammenleben und ein Zusammenarbeiten in einer von Migration und Globalisierung geprägten Welt, ist sie mittlerweile zur Kernkompetenz geworden. Die reine Teilnahme an dem informellen Projekt kann dabei allerdings nur die Basis für den Aufbau derselben sein. Deshalb haben wir zusätzlich ein Seminar für die Studierenden, die an diesem ‚Buddy‘-Programm teilnehmen aufgesetzt. Als zusätzliches Angebot können die Teilnehmenden dieses Seminar als Teil ihres regulären Studiums besuchen. Ein wichtiger Baustein dieses Seminars ist eben das Thema der Interkulturellen Kommunikation.

Morgen werde ich das Seminar zum ersten Mal halten.

Of course the whole project is looking to establish intercultural competence in the participants through exchange and interaction. By now it has become a key competence and an important requirement for successful living in a globalized and migrating world. Participating in this informal project can only be the basis for that. That’s why we have also come up with a seminar for the students, who attend this ‚Buddy‘-project. The students can take part in this seminar in addition to their regular courses. And intercultural competence is an important part of the seminar. And tomorrow will be my first time giving this seminar.


trait d’union: Ist dieses Seminar für die  Studierenden, die aus Deutschland kommen?

So is this seminar for the students that are from Germany?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner:  Die Studierenden, die aus Deutschland kommen und die internationalen Studierenden die sich schon integriert fühlen. Das überlassen wir den Teilnehmenden selbstr, ob sie sich eher in der Rolle des Unterstützers oder des zu Unterstützenden sehen. Leute, die bei uns regulär einen Bachelor studieren und aus Russland, Italien etc. kommen, die müssen für sich selbst entscheiden, ob sie sich jetzt eher als jemanden sehen, der noch Hilfe braucht von einem Bildungsinländer, also jemandem der hier das Bildungssystem durchlaufen hat, oder ob sie sagen: Ich komme super klar, ich kann noch einem Geflüchteten helfen sich zu orientieren. An dem Seminar können alle teilnehmen, die immatrikuliert sind.

The participants from Germany or those international students who already feel integrated. We let the participants decide themselves if they see themselves in the supporter or supported role, that is something that they have to know on their own. People who are regular undergraduates and are from Russia or Italy have to choose if they need help from a native, as someone who has passed the German education system, or if they say I’m completely fine, I can help a refugee. Everyone who is enrolled in the University can take part in this seminar.


trait d’union: Ok. Was wollen Sie denn den Teilnehmenden des Seminars morgen vermitteln? Was denken Sie, ist wichtig?

Ok. What will you try to convey to the participants of the seminar tomorrow?  What do you think is important?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: Ja, wir haben das ganz bunt gemischt, das wird ein Semester lang dauern. Da gibt’s einerseits pragmatische Infos: Wie funktioniert die Hochschule? Wer ist mein Ansprechpartner? Wo ist das International Office? Und dann kommt noch ganz viel Anderes dazu, denn das Seminar soll ja für die Unterstützenden auch wirklich eine Hilfestellung sein. Wenn mein ‚Buddy‘ schwierige Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht hat, dann werde ich vielleicht konfrontiert mit einer Fluchtgeschichte, mit der ich erst mal nicht umgehen kann. Wo muss/kann ich Grenzen setzen? Was ist meine Aufgabe? Es ist ja ein informelles Programm. Die Teilnehmenden sollen sich nicht als Pseudo-Psychologen verdingen, sondern ihre Rolle als Buddies auf Augenhöhe wahrnehmen und somit müssen sie lernen, Grenzen zu setzen: Wo kann ich helfen? Wo kann ich nicht helfen? An welche Ansprechpartner kann weiterleiten?

Dann ist ein Themenblock strukturiertes Arbeiten. Eigentlich geht es da um Gruppenführung. Wenn fünf Personen mit mir in einer Gruppe sind muss ich irgendwie gewährleisten, dass sie sich regelmäßig treffen, dass sie alle Zeit haben und dass sie regelmäßig Protokolle schreiben.

Und dann ist ein wichtiger Baustein des Seminars die Interkulturelle Kompetenz. Die Fähigkeit, sich selbst und die eigene kulturelle Identität besser reflektieren zu können Ich muss wissen, woher ich selber komme und meine kulturell geprägten Verhaltensweisen abstrahieren können, um dann auf andere Kulturen eingehen zu können.

Das ist auch der Baustein, den ich selbst als Dozentin übernehmen werde. Es geht hauptsächlich darum den Kulturbegriff mal näher zu betrachten. Zu überlegen, was ist das überhaupt, was macht uns zu Mitgliedern verschiedener Kulturen oder dergleichen? Ich will kein Detailwissen vermitteln, also nicht etwa, ob ich in Syrien dem Mann die Hand schütteln darf oder nicht, sondern ich will die Leute anregen, selbst zu reflektieren und schneller auf neue Situationen einzugehen. Denn es bringt mich insgesamt nicht weiter, wenn ich dann weiß, in dem und dem Land darf ich dieses übrigens nicht tun, sondern verstärkt im Zweifel kulturspezifische Stereotypen

Well, we have mixed up different topics into this one seminar that will take one semester. On one side there will be pragmatic information such as: How does studying at the university work? Who is my contact for the different topics? Where is the International Office? And there will be a lot more, as the seminar is supposed to be a real help for the supporters. If my ‘Buddy’ has had difficult experiences in the past and I am confronted with his escape story and I can’t deal with it. Where should/can I establish limits? What am I supposed to do? It is an informal Program. The participants aren’t supposed to see themselves as pseudo-psychologists. They are students and should understand themselves as buddies on the same eye level, so they have to learn how to establish boundaries. Where can I help? Where can’t I? Who are the right people to seek for additional help?

In addition, one topic is structured working. Actually, this is about leading a group. Let’s say, there are five people in my group and I should ensure that they meet up regularly, that they all are free and that they regularly write protocols.

And then, one component is intercultural competence.  This means the ability to reflect myself and my own cultural identity better. I should know where I come from and be able to abstract from my culturally stamped behaviors, to undertake on other cultures.

That’s also the component I am going to focus on as a teacher. It’s mainly about getting a better picture of the concept of culture. To think about the meaning of culture. What makes us part of different or same cultures? I don’t want to impart single contents, for example if I’m supposed to shake the hand of a man if I am in Syria or not. I want to encourage them to self-reflect and to react faster in a new situation. Because it doesn’t help, if I know in this and that country you are not supposed to do that. This knowledge can even strengthen culturally specific stereotypes.


trait d’union: Sicher gibt es ja ohnehin viel zu viele Sitten, die man lernen müsste.

I’m sure there are far too many customs that one would have to learn.

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: Genau. Deswegen ist das Ziel, dass man flexibler wird und schneller auf neue Situationen eingehen kann. Und dafür ist es immer wichtig das man erstmal reflektiert: Wer bin Ich? Wo Komme ich her? Was ist bei mir überhaupt kulturell bedingt? Weil man vieles einfach als normal und selbstverständlich hinnimmt und man davon ausgeht, dass andere Dinge komisch sind. Das klingt jetzt so brutal, aber ich glaube, das machen eben nicht nur Leute, die im rechten Spektrum der Politik stehen, sondern das machen alle. Dass man erst mal das, was man selber gelernt hat, als normal ansieht und alles andere als anders oder nicht normal. Und das muss man reflektieren: Woher habe ich das? Warum habe ich das? Und was davon kann ich auch überdenken oder hinterfragen?

Exactly. That’s why more flexibility and faster reactions in new situations is the goal. And for that it’s first of all important to reflect. Who am I? Where am I from? Which elements of my personality are culturally conditioned?

Because we accept a lot to be normal and obvious, and one assumes that other things are weird. That sounds harsh, but I think that not only people who are on the right side of the political spectrum do so. All people do that. One sees the things that he/she learned to be normal and everything else as different or abnormal. And that needs to be reflected: Where does this point of view come from? Why do I have that? And which of these points can I reconsider or bring into question?


trait d’union: Erhalten die Studierenden auch was durch dieses Programm oder machen die das aus reinem Interesse?

Do the students receive something of the program or are they doing it out of sheer curiosity?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: Bisher haben sie das rein aus Interesse gemacht. Also man muss sagen, dass wir 2015 einen großen Hype hatten wie auch an allen anderen Hochschulen und überall sonst in der Gesellschaft. Willkommenskultur. Jeder wollte sich engagieren. Die Anzahl der Ehrenamtlichen ist auch stark gestiegen. Aber ab diesem (nun vergangenen)Sommersemester können wir ECTS-Punkte zur Verfügung stellen. Zwei Creditpoints, bei gleichzeitigem Absolvieren des Seminars.

Until now they have done it out of sheer curiosity. One should say that we have had a big hype in 2015 similar to all other universities and everywhere else in the society. Welcoming culture. Everyone wanted to become involved. Volunteer numbers increased heavily. But starting this summer semester 2017 we want to provide ECTS-Points. Two Credit Points if they join and complete the seminar as well.


trait d’union: „Zwei“ klingt jetzt nach nicht so viel.

„2” doesn’t sound like that much.

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: 1 ETCS-Punkt entspricht etwa 30 Arbeitsstunden, darin ist dann auch Selbstarbeit inbegriffen.

Daran haben wir uns orientiert. Die Studierenden  können sich diese Punkte dann anrechnen lassen. An der Hochschule Augsburg sind es hauptsächlich ingenieurwissenschaftliche, technische Studiengänge und in diesen Studiengängen ist es immer vonnöten, dass die Studierenden ein sogenanntes AWP-Fach machen. Das ist ein Fach aus dem Bereich der Allgemeinwissenschaften. Dafür haben wir eine eigene Fakultät und da gibt es ganz verschiedene Themen. Das kann Politik sein oder Philosophie. Damit Leute, die jetzt studieren und am Ende Maschinenbauingenieur sind, eben noch über ihren Tellerrand blicken können und ein bisschen Horizonterweiterung bekommen. Im Rahmen dieses AWP-Fachs können sie dann auch das ‚Buddy-Seminar‘ wählen.

1 ETCS-Point is equal to 30 working hours, including lone working. And we used that as reference. The university recognizes those points as a part of the study. At the university of applied sciences Augsburg there are mainly technical/engineering degrees and in those degrees the students always have to take a so-called AWP-course. That is a course of the general sciences. For that we have an own faculty and there are different topics. It can be politics or philosophy. So that the people that are now studying mechanical engineering can think outside the box and broaden their horizons. Within this AWP-course they can now also choose the ‘Buddy’-seminar.


trait d’union: Was wäre denn der Haupttipp für Leute, die mit Menschen aus anderen Kulturen umgehen? Selbstreflektion und auf sich selbst zu achten?

What could be an over-all tip for people that deal with people of other cultures? Self-reflection and minding oneself?

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: Also „Tipp“ ist vielleicht etwas zu einfach gesagt. Aber an sich natürlich diese Überlegung, warum halte ich Dinge für normal und selbstverständlich oder eben auch nicht. Dadurch kann ich dann auch mein Selbstbild relativ stark festigen. Um zu wissen: Wo stehe Ich? Was sind Grenzen die nicht überschritten werden können für mich persönlich? Die gibt es bei jedem Menschen, Sachen, die man nicht hinnehmen kann. Alles andere sollte man offen auf sich wirken lassen und neue Eindrücke hinnehmen. Das Wichtigste ist eigentlich, glaube ich, die Selbstreflexion. Selber zu wissen, wer man ist.

“Tip” might be a too simple word. But certainly, this consideration, why do I think of some things as normal and obvious or not, and to get a clear picture of myself in that regard. To know: Where do I stand? What are borders that shouldn’t be overstepped, for me personally? Those exist within every human, things that one can’t accept. And to be open to everything else, to accept new impressions. I think the most important thing is self-reflection. To know who I am.


trait d’union: Das ist sicher nicht nur für die interkulturelle Kommunikation  wichtig.

That is certainly important, not only in the matter of intercultural communication.

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: Eben, genau. Das kann man jedem nur mit auf den Weg geben.

Yes, exactly. That is something important for everyone.


trait d’union: Liebe Frau Beuth-Adakaner, danke für dieses hochinteressante Interview!

Dear Ms. Beuth-Adakaner, thank you for this highly interesting interview!

Frau/Ms. Beuth-Akadaner: Gern geschehen!

You are welcome!